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Die Auferstehung der Vernunft – Gedanken zu Ostern 2010

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wenn Unsinn lang genug erzählt wird, gewinnt er an Glaubwürdigkeit. Nur: es bleibt eben trotzdem Unsinn. Da sollen vor langer Zeit für einen einzelnen Menschen die Naturgesetze aufgehoben worden sein und dieser Mensch soll sich für unsere „Sünden“ geopfert haben.

So wage ich hier eine neue Betrachtung zu Ostern, eine mit hoffentlich weniger Unsinn als die bisherige.

Jedes Jahr unseres Daseins dürfen wir hier in der Schweiz um diese Zeit das Wiedererwachen der Natur erleben und uns nach dem kalten Winter wieder auf wärmere Tage freuen. Gerade in dieser Zeit wird uns der Wert des Sonne wieder bewusst. Wenn wir also etwas anbeten wollten, dann wäre die Sonne ein guter Kandidat – sie spendet uns Energie ohne die unser Leben in dieser Form auf diesem Planeten am Rande des uns bekannten Universums gar nicht möglich wäre.

Die Evolution hat uns unter anderem den Verstand ermöglicht und dieser wiederum hat uns Möglichkeiten für den materiellen Wohlstand für Milliarden von Erdenbewohnern aufgezeigt. Laut aktuellen Modellen wächst die Menschheit zurzeit um 200’000 Menschen pro Tag! Darin liegt ein grosses Problem und nicht in der Frage, ob Priester heiraten dürfen oder ob an AIDS-Kranke Kondome verteilt werden dürfen.

Der Frühling ist auch Zeit zum Ausmisten. Traditionelles soll auf seine Tauglichkeit in der modernen Welt überprüft werden und bei Untauglichkeit mutig entsorgt werden, um Platz für Neues zu schaffen.

Nutzen wir daher Ostern zur Einkehr. Hinterfragen wir unsere Überzeugungen, überprüfen wir sie auf ihre Alltagstauglichkeit und sind wir mutig, neue Wege zu gehen. Wir benötigen in unserer Gesellschaft mehr Originale denn Kopien. Kündigen wir mutig Mitgliedschaften in Vereinen, deren Ziele und Methoden wir nicht teilen.

Erwachen wir aus der Lethargie und setzen wir uns direkt für unsere bedürftigen Mitmenschen ein. Dazu brauchen wir keine Kirche.

2000 Jahre Wasser predigen und Wein trinken sind genug. Kirchenaustritt jetzt!

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