Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) leistet mit seinen Nachrichten- und Informationssendungen einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Meinungsbildung in der Schweiz. Doch wie objektiv und kritisch berichtet das SRF über geopolitische Themen? Um dies zu überprüfen, wurde erstmals eine systematische Analyse der SRF-Berichterstattung zu einem geopolitischen Ereignis durchgeführt.
Die Resultate sind alarmierend: In allen untersuchten Beiträgen des SRF wurden Propaganda- und Manipulationstechniken auf redaktioneller, sprachlicher und audiovisueller Ebene festgestellt. Beispiele sind die Zuteilung von Redezeit an nur eine Konfliktpartei, die intransparente Kennzeichnung von Drittquellen, die Auslassung von Kontext, tendenziöse Formulierungen, unbelegte Behauptungen und Suggestionen, manipulative Bearbeitungen von Filmmaterial sowie Falschübersetzungen.
Alle verwendeten Manipulationstechniken fielen zugunsten der Konfliktpartei USA/NATO aus. Insgesamt muss somit von einer einseitigen, selektiv-unkritischen und wenig objektiven Berichterstattung durch das Schweizer Radio und Fernsehen gesprochen werden. Mögliche Ursachen für diesen Befund werden diskutiert.
Quelle und Link zur Studie: https://swisspropaganda.wordpress.com/srf-propaganda-analyse/
Jawohl, deckt sich mit unserer Beobachtung, dass die Einseitigkeit der SRF-Berichterstattung weniger die Innenpolitik betrifft, wo die Medien subtiler vorgehen müssen, weil der Bürger ja in unmittelbarer Nähe richtig von falsch unterscheiden kann. Anders bei weltpolitischen Perspektiven. Hier herrscht viel grössere Desinformationsfreiheit, weil nur der sich aktiv informierende Bürger Falschinformationen oder auch nur tendenziöse Berichterstattung über jeden Zweifel feststellen kann. Die Rückkopplung auf unsere politischen Verhältnisse darf jedoch nicht unterschätzt werden. Wenn die Nachricht, dass international privatwirtschaftliche Initiativen ungleich effizienter und daher auch preiswerter sind als staatliche Planwirtschaft, unterdrückt werden kann, dann schützt dies gleichzeitig auch alle unserer Bundesbetriebe in der gleichen Situation. So wurde bei uns z. B. seit 1990 nie genau aufgearbeitet, woran der Ostblock eigentlich zerbrochen ist! Unsere Linksparteien benehmen sich in ihrem Selbstverständnis so, als ob weltpolitisch damals überhaupt nichts geschehen wäre. Die Staatsmedien brauchen also nur solche Vorstellungen «demokratisch zu übernehmen», und schon sind die tendenziösesten Falschmeldungen scheinheilig in unsere eidgenössischen Nachrichtensendungen geschleust. Dies beobachte ich auf Gebieten, wo ich den Überblick bewahren konnte, seit einem runden halben Jahrhundert.