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Etwas Hintergrund zu diesem Blog

Um 2008 habe ich diesen persönlichen Blog gestartet. Zu dieser Zeit war ich zusammen mit meiner Frau bei den Freidenkern aktiv, die sich für die Trennung von Staat und Kirche einsetzten. So drehten sich die ersten Beiträge primär um den Einfluss der Religion auf die Gesellschaft.

Im November 2012 haben wir den Vortrag «Privatrechtsgesellschaft statt Staat» von Hans-Hermann Hoppe am Modelhof in Müllheim besucht und lernten dabei die libertäre Szene der Schweiz kennen. Wir waren schon immer kritisch gegenüber Autoritäten, aber es war das erste Mal, dass wir eine völlig neue Betrachtung des Staates zu Gesicht bekamen, der gemäss Hoppe ein «rechtsbrechender Rechtsschützer und enteignender Eigentumsschützer» ist. Das war natürlich starker Tobak, aber absolut nachvollziehbar argumentiert.

Nun muss man über den Libertarismus ein paar Dinge wissen. Der Begriff entstand als Abgrenzung zu den Liberalen, den «Liberals» in Amerika, die sich eigentlich eher links verordnen, aber den Begriff für sich gekapert haben. Bei den Libertären gibt es Vertreter des Minimalstaates, früher in der Schweiz von der FDP als Nachtwächterstaat bezeichnet. Man erinnere sich an den von Robert Nef geprägten Slogan der FDP in den 1970er Jahren: «Weniger Staat, mehr Freiheit» (gute, alte Zeiten!). Und dann gibt es die Anarchisten, die eigentlich gar keinen Staat basierend auf Zwang und letztendlich Gewalt wollen. Der Begriff Anarchist ist natürlich (gewollt?) sehr negativ in der Bevölkerung verankert, denn er wird oft mit Chaos gleichgesetzt, was Unsinn ist. Anarchie meint Herrschaftslosigkeit, beinhaltet aber natürlich Regeln des Zusammenlebens, auf Englisch in der Kurzform «Rules but no rulers». Um nicht immer zuerst alle schlechten und falschen Vorstellungen von Anarchie ausräumen zu müssen, gibt es den nicht vorbelasteten Begriff «Voluntarismus». Dieser meint, dass alle Interaktionen auf Freiwilligkeit basieren sollten. Zusammen mit dem Konzept des Selbsteigentums, also «mein Körper gehört mir» und somit auch die Früchte meiner Arbeit – die Corona-Massnahmen lassen grüssen – und dem Konzept des Nichtagressionsprinzips (NAP – Non-agression principle) bietet alles zusammen eine gute Grundlage eines friedlichen Zusammenlebens. Wo Menschen sind, gibt es natürlich Konflikte, der Voluntarismus bietet aber die Möglichkeit, diese einvernehmlich zu lösen.

Anfangs 2013 organisierten ein paar Libertäre den Anlass «Aussteigen, Endstation Sozialismus, wo u.a. Referate von Robert Nef (Ausstieg aus dem Sozialismus aller Parteien), Christian Hoffmann (Sozialstaat am Ende?) und David Dürr (Wider das Gewaltmonopol des Staates), einem Schweizer Rechtsprofessor gehalten wurden. Die NoBillag-Initiative, die leider im März 2018 kläglich scheiterte, wurde wesentlich von den Libertären und den Jungfreisinnigen ins Leben gerufen. Es gab im Februar im Beobachter einen reisserischen Artikel mit dem Intro «NoBillag war nur das Vorspiel. Die Initianten und ihre Gesinnungsgenossen haben mehr im Sinn: den Kahlschlag beim Staat.» Dazu gab’s auch eine Titelblatt-Collage mit den finsteren Libertären. Obwohl es im Vorfeld der Abstimmung eigentlich gut für unser Anliegen lief, nämlich den ZWANG zur Finanzierung der SRG abzuschaffen und nicht die SRG selber, hat die Gegenseite alles mobilisiert und die Leute mit Aussagen wie «ohne SRG fällt die Schweiz auseinander» beeindrucken können.

Das Ergebnis der Abstimmung am 4. März 2018 war für viele von uns ernüchternd. Die Sicherheit hatte wieder einmal über die Freiheit gesiegt.

Die kürzlich eingereichte Initiative «200 Franken sind genug» hat vielleicht mehr Chancen für ein Ja. Wir bleiben dran.

Mein Blog, der mittlerweile über 1’400 Beiträge umfasst, bietet eine Fülle an Videos, Texten und Verlinkungen zur libertären Szene, angereichert mit Beiträgen zur Kultur.

Wenn die Corona-Zeit etwas positives bewirkt hat, dann das Hinterfragen der aktuellen Zustände in der Welt. Wir sollten uns noch mehr mit grundsätzlichen Fragen beschäftigen, das «Teile und herrsche» und das «Brot und Spiele» der Herrschenden durchschauen und sehen, dass «der Kaiser nackt ist».

Ich habe mich der Verbreitung dieser Ideen verschrieben und obwohl ich auch weiterhin Dienstleitungen im IT-Umfeld anbiete, ist diese Aufklärungsarbeit in letzter Zeit in den Vordergrund getreten, weil ich fest davon überzeugt bin, dazu einen wichtigen Beitrag leisten zu können.

Ich würde mich sehr über Deine/Ihre finanzielle Unterstützung freuen!

Mehr dazu in meinem Mission-Statement.

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