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Russlandsanktionen

Habe heute einen kurzen Brief an die Mitglieder des Bundesrates geschickt. Bin mal gespannt, ob es dazu eine Reaktion gibt.

Schweizer Bundesrat
Bundeshaus West
3003 Bern

Oberarth, 20. März 2024

Russlandsanktionen

Liebe Frau Bundespräsidentin Amherd,
lieber Herr Bundesrat Parmelin,
lieber Herr Bundesrat Cassis,
liebe Frau Bundesrätin Keller-Sutter,
lieber Herr Bundesrat Rösti,
liebe Frau Bundesrätin Baume-Schneider und
lieber Herr Bundesrat Jans

Ist es nicht toll, in einem Land zu leben, wo der Bürger, der eigentliche Souverän dieses Landes – so zumindest die idealisierte Vorstellung – sich an seine Regierung wenden kann und sie vielleicht zum Nachdenken anregen kann und so, ähnlich dem Schmetterlingseffekt in der Chaostheorie, dem Land eine neue Richtung geben kann?

Ich möchte mich jetzt schon dafür bedanken, dass Sie meinen Zeilen Ihre Aufmerksamkeit schenken und sich mit meinen Gedanken auseinandersetzen.

Um es gleich vorwegzunehmen: Ich möchte, dass Sie alle Sanktionen gegen Russland mit sofortiger Wirkung aufheben.

Das Narrativ, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann, fällt jeden Tag mehr auseinander. Warum also noch mehr Opfer auf beiden Seiten zulassen? Widerspricht dies nicht der Schweizerischen humanitären Tradition? Wenn wir als Schweiz die Sanktionen aufheben, senden wir ein Zeichen, dass wir diesem Gemetzel ein Ende setzen wollen.

Natürlich hört der Krieg nicht unmittelbar auf, wenn die Schweiz sich von den Sanktionen verabschiedet, aber es ist ein weltweit nicht zu übersehendes Zeichen, welches zwar viel Kritik der Kriegstreiber einbringen wird, aber am Ende dafür sorgt, dass der Friedensprozess endlich auch im öffentlichen Raum in Gang kommt.

Manchmal braucht es eben Symbolpolitik, um erstarrte Positionen aufzubrechen, etwas, dass ausserhalb des Aktion-Reaktion-Schemas liegt.

Nein, ich bin kein Putin-Anhänger, seine Eskalation im Februar 2022 war völkerrechtswidrig wie auch seinerzeit der amerikanische Angriff im Irak. Auch als Nicht-Anhänger von Putin kann ich jedoch Verständnis für die Situation aufbringen, in die sich Russland und der Westen hineinmanövriert haben. Es ist eine lange Geschichte, die ich hier nicht im Einzelnen erzählen muss. Nur so viel: der Westen, unter Führung der amerikanischen Regierung, versucht seit langem, Russland zu isolieren und zu destabilisieren, ohne zu erkennen, dass Russland nicht mehr mit der damaligen Sowjetunion, dem Klassenfeind im kalten Krieg, gleichzusetzen ist.

Zeigen wir also Mut und Zuversicht und setzen wir uns für eine friedlichere Welt im Jahre 2024 ein und lösen wir uns von alten Denkstrukturen. Die immer leidende Bevölkerung eines Krieges wird es uns danken!

Herzlichen Dank.

Ein Bürger, der die Hoffnung einer neutralen und eigenständigen Schweiz noch nicht aufgegeben hat

Dani Annen

Russlandsanktionen

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