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Kubrick, Nixon und der Mann im Mond

DokMania (02.02.2023)

„Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer Schritt für die Menschheit!“ Dies ist wohl einer der berühmtesten Sätze der Welt. Doch hat ihn Neil Armstrong tatsächlich auf dem Mond ausgesprochen?

Eigentlich wollte William Karel 2001 einen Film über den ein Jahr zuvor verstorbenen Stanley Kubrick drehen. In Gesprächen mit dessen Witwe erfuhr er, dass Stanley Kubrick mit der NASA zusammengearbeitet hatte. Neben Kubrick haben auch andere Hollywood-Produzenten zum Erfolg des amerikanischen Raumfahrtprogramms beigetragen, indem sie das Unternehmen in ihren Filmen gleichsam inszenierten. Karel stellt die Frage: „Was wäre gewesen, wenn…? Was, wenn Nixon für den Fall, dass die Apollo-11-Mission gescheitert wäre und keine Bilder verfügbar gewesen wären, einen Film über die Mondlandung in Auftrag gegeben hätte?“ Er inszeniert ein dokumentarisches Spiel mit Tricks, Verwechslungen und Spaß am „hinters Licht führen“, eine Mischung aus Fakten, Fiktion und Hypothesen. Die Film- und Fernsehtechnik erlaubt es mehr und mehr, Bilder unmerklich zu manipulieren. Wie kann der Zuschauer wissen, ob es stimmt, was er sieht? Mit Archivaufnahmen, die aus dem Zusammenhang gerissen werden, mit echten Interviews, deren Kontext verändert wird, und mit nachgestellten Interviews pendelt der Film zwischen Realität und frei Erfundenem.

 

Mockumentaries sind Filme, die den Dokumentarfilm als Gattung in seinen formalen Strategien nachäffen und sich dabei sowohl über dessen Anspruch auf objektive Wahrhaftigkeit und kulturelles Prestige als auch über das behandelte Thema und/oder über ein allzu leichtgläubiges Publikum lustig machen.
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